„Nicht dem Leben mehr Tage,
sondern den Tagen mehr Leben geben.“
Cicely Saunders
Die meisten Menschen wünschen sich, ihre letzte Lebensphase zu Hause verbringen zu können, dies möchte die Palliativmedizin ermöglichen.
Die Palliativmedizin ist eine ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. In dem Fall, dass die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, Luftnot, Ängsten und anderen Krankheitsbeschwerden höchste Priorität besitzt, nimmt die Palliativmedizin einen wichtigen Platz ein.
Die Betreuung von Patienten mit weit fortgeschrittenen tödlichen Erkrankungen konzentrierte sich einseitig auf Heilungsbemühungen bis zum Schluss, auch wenn keine Erfolgsaussichten mehr bestanden. Gleichzeitig wurden die Patienten oft mit ihren Symptomen und ihrer Angst vor Sterben und Tod alleine gelassen.
Vor diesem Hintergrund wurde 1967 von der Engländerin Cicely Saunders das St. Christopher’s Hospiz gegründet, das als Keimzelle der modernen Hospizbewegung gilt. Die wesentlichen Komponenten der heutigen modernen Palliativmedizin sind eine ausreichende Symptomkontrolle, eine gute psychosoziale Betreuung und eine multiprofessionelle Teamarbeit.
Nicht nur Tumorpatienten leiden in fortgeschrittenen Krankheitsstadien unter Schmerzen, Müdigkeit, Schwäche und anderen Symptomen. Diese Beschwerden können so belastend sein, dass das Leben unerträglich scheint. Mit fürsorglicher Pflege, physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen, mit Medikamenten und Anderem können diese Beschwerden oft soweit gelindert werden, dass das Erleben nicht nur auf das Leiden eingeschränkt ist, wieder andere Gedanken und Tätigkeiten möglich sind und die restliche Lebenszeit wieder als lebenswert empfunden wird.
Diese umfassende Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen im häuslichen Umfeld oder einem Hospiz erfordert ein Team aus Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern, Psychologen, Physiotherapeuten und Seelsorgern.
Palliativmedizin ist keine Sterbemedizin. Ziel ist es, dem Patienten ein möglichst beschwerdefreies (z. B. schmerzfreies) Dasein zu ermöglichen. Palliativmedizin bejaht das Leben und ist gegen eine Verkürzung durch aktive Sterbehilfe, allerdings auch gegen sinnlose Therapieversuche, die den Patienten belasten und verhindern, dass der Patient die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen kann so lautet das Leitmotiv „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben!“